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Zur Beheizung des Regenmessers im Winter

Da ich auch im Winter Niederschläge messen will, brauche ich eine Heizung für den Regenmesser, um den anfallenden Schnee aufzutauen. So eine Heizung gibt es für meine Station zwar auch als Zubehör zu kaufen, aber sie ist sehr teuer. Da ich gewissermaßen "vom Fach" bin, habe ich mich entschlossen, mir selber eine zu bauen.

Aus Internetforen war mir bekannt, das für die effektive Beheizung des Regenmessers eine elektrische Leistung im Bereich von 20 bis 50 Watt benötigt wird. Zum Einsatz kommen Heizfolien, Glühlampen, el. Widerstände etc. Ich beschloss, mit 20 bis 30 Watt auszukommen und die äußere Wandung des Regenmessers auf der Innenseite gut zu isolieren. Als Heizmittel setze ich vier auf den Durchmesser der Grundplatte verteilte Leistungswiderstände (je 10 Watt max., aus dem Lautsprecherbau) ein. Um die Effektivität zu erhöhen, setze ich zusätzlich einen kleinen PC-Lüfter ein, der für eine gute Verteilung der Wärme im Innern und für einen besseren Wärmeübergang auf die Innenwandung sorgt. Das funktioniert seit über 7 Jahren problemlos und ohne Ausfälle (Wir haben hier auf der Schwäbischen Alb zum Teil über 120 Schneetage pro Jahr!).

So sieht das Ganze aus!

Auf eine automatische Regelung sowie einen Thermoschalter zum automatischen Einschalten habe ich verzichtet, da das ein sehr schwieriges Kapitel ist und die ganze Geschichte anfällig für Störungen macht. Ich kann mir das leisten, da ich meine Station im Garten habe und praktisch täglich Zugang habe. Natürlich darf ich nicht vergessen, die Heizung rechtzeitig einzuschalten. Aber im Zweifel lasse ich sie einfach durchgängig laufen, eine zusätzliche Verdunstung ist kaum nachweisbar und nicht stärker als an warmen Sommertagen. Übrigens: Die Heizung sollte immer vorbeugend eingeschaltet werden, sonst gibt es schnell Probleme. Einen erstmal eingeschneiten oder vereisten Regenmesser nachträglich abzutauen kann Stunden dauern! Nun noch einige Details zum Aufbau (nur für technisch Interessierte):

Um die Anzahl der notwendigen Kabel zu begrenzen, werden Heizung, Lüfter der Heizung sowie der Lüfter des Sensorgehäuses über eine einfache Zweidrahtverbindung versorgt. Eine in der Wetterstation vor Ort eingesetzte Elektronik steuert die einzelnen Elemente. Damit von der eingespeisten elektrischen Energie genügend bei der Heizung ankommt, muß das Kabel abhängig von der Entfernung und der zu übertragenden Wärmeleistung einen ausreichenden Querschnitt haben (Ein Kupferdraht von 56 Metern Länge und einem Querschnitt von 1 Quadratmillimeter hat einen elektrischen Widerstand von 1 Ohm).

Ohne Heizung wird nur der Lüfter des Sensorgehäuses permanent versorgt, hierfür dient ein kleiner Blocktrafo mit einer maximalen Leistungsaufnahme von 1,5 Watt, im Haus. Soll die Heizung betrieben werden, schalte ich dort zusätzlich ein regelbares Netzteil (1,5 ... 28V, 1,5A) auf die Leitung. Die Elektronik in der WS ist so eingestellt, daß sie ab einer Eingangsspannung von 20 Volt die Heizung zuschaltet. Bei Spannungen unter 20 Volt wird also nur der Lüfter des Sensorgehäuses versorgt. Da der kleine Blocktrafo nur etwa 16 Volt liefert, bleibt die Heizung ausgeschaltet, solange nicht das separate Netzteil eingeschaltet wird.

Um die Heizung einzuschalten, muß ich also einfach das auf eine Spannung zwischen 20 und 28 Volt eingestellte Netzteil zuschalten. Damit ergibt sich eine variable Heizleistung zwischen 17 und 33 Watt, was bisher immer ausgereicht hat.

Die Heizung selbst besteht aus vier in Reihe geschalteten Leistungswiderständen mit in Summe 24 Ohm. Der kleine PC-Lüfter ist einfach parallel zu zweien der vier geringfügig unterschiedlichen Widerstandswerte geschaltet. Die Widerstände fungieren also als Spannungsteiler und ihre Werte sind so gewählt, das der Lüfter bei maximaler Eingangsspannung von 28 Volt nur 12 Volt erhält (Nennspannung). Bei geringerer Eingangsspannung (Regelfall) läuft er daher mit etwas reduzierter Drehzahl, was der Lebensdauer zu Gute kommt. Den Lüfter brauchte ich bisher noch nie austauschen.

In die Elektronik in der WS ist auch ein Solarpanel integriert, damit der Lüfter des Sensorgehäuses bei einem Stromausfall zumindest bei Sonnenschein weiterläuft. Die Spannung für diesen Lüfter ist elektronisch stabilisiert. Die Heizung selbst ist im Falle eines Stromausfalls natürlich außer Betrieb.

Das Kabel liegt im Garten in einem doppelten flexiblem Leerrohr (Rohr im Rohr) in etwa 30 cm Tiefe vergraben, es wird durch eine vorhandene Öffnung für einen nicht vorhandenen Trockner unterirdisch ins Haus geführt.

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